An der Heilbronner Straße hier in Stuttgart wird bis zum Ende diesen Jahres eine riesige Autowaschanlage entstehen. Eine Kapazität von 3500 Autos am Tag soll das Riesending haben. Was mich besonders anmacht ist die Tatsachen, das auch eine Abteilung für die Innenraumreinigung mit dabei ist.

Wenn die Anlage fertig ist, werde ich mich mal genaue über die Preise informieren. Einmal Waschen und Innenraumsäuberung bei unserer wandelnden Müllhalde ist mir schon was wert. Ich hoffe, die haben auch ein Kaffee dazu eingeplant. Dann kann ich hinfahren, mein Auto abgeben, gemütlich ein Käffchen trinken und dann ganz gediegen meine blitzsaubere Familienkutsche wieder in Empfang nehmen. Das ist doch edel, oder?

Mal gespannt. Hoffentlich gibts ein Eröffnungsangebot. Die hiesigen Waschanlagen sind nicht mein Ding. In Fellbach gibts eine "Abspritzanlage" zum Selberputzen und die üblichen Waschanlagen an den Tankstellen. Außerdem eine Waschstraße, durch die man hindurchgezogen wird. Da fahre ich nur hin, wenns umbedingt nötig ist. Autowaschen ist was für Leute, die Mutter und Vatter erschlagen haben. Die Waschstraße nimmt das äußere Problem in Angriff wobei ich Beklemmungen kriege, wenn diese Bürsten an mir vorbei rotieren. Wer schon mal in einer Waschstraße stecken geblieben ist, weil die Karre am Ende nicht mehr angesprungen ist, weiß, wie ich jedesmal leide, wenn ich mal wieder den Lack meines Autos sehen will.

Der Innenraum ist eine Müllhalde. Bonbonpapier, Brezelbrösel, Überraschungseierreste, Dreck von den Schuhen, Papierschnippsel, Krümel aller Art und Couleur. Ja, meine Kinder dürfen im Auto essen. Hauptsache, sie brüllen nicht während der Fahrt und halten die Klappe. Ich krieg eine Meise, wenn ich länge Strecken fahren muß und hinten zoffen sich die Bütze.

Sollte dieses Riesenwaschanlage frauenfreundlich sein und auch einen angemessenen Preis anbieten, werde ich dort Stammkundin. Dann fahre ich freiwillig zum Autowaschen und mein Schwiegervater kann nicht mehr über den Zustand unseres Pampersbombers beschweren. Als er sich das letzte Mal zum wiederholten Male über die Müllhalde beschwert habe, fragte ich ihn, wie oft denn seine Frau schon das Auto geputzt hätte. Etwas verwirrt schaute er mich an und meinte, daß sie das noch garnie gemacht hätte. Auf meine Frage, wie er denn dann drauf käme, daß ICH das Auto putzen solle, schaute er mich nur verständnislos an. "Wenn es dich stört, rede mit dem Gatten!" Seit dem ist Ruhe im Karton aber das ist nur eine Frage der Zeit.

Socki