Sonntag, 2. November 2008

Österreich Teil 2

Da wo bei unsereiner der gesunde Menschenverstand sitzt, gähnt bei meinem SchwieVa eine große Leere.

Keine Ahnung, ob das zu dem Krankheitsbild paßt aber bei ihm fällt es deutlich auf.

Er registriert viele Sachen einfach nicht mehr.

Beispiel 1: Auf der Raststätte schmeißt man, um aufs Klo gehen zu können, 50 Cent in den Automaten am Drehkreuz. Dafür erhält man ein Kärtchen mit dem man im Laden einkaufen kann. Bei ihm kam kein Kärtchen. Sagt er. Hat er wohl nicht mitgekriegt.

Beispiel 2: Im Hotelhallenbad zieht er sich statt in der Umkleide bei den Liegen um. Er trocknet sich vor den badenden Gästen - u. a. auch Kinder - ab indem er das Handtuch zwischen den Beinen durchzieht und die Eier schauckeln läßt. Er schaut meinen Gatten völlig verständnislos an, als dieser ihn darauf hinweißt, daß er das doch in der Umkleide machen soll. (Gottseidank war ich nicht dabei!)

Beispiel 3: Er reagiert zum Teil unverhältnismäßig aggressiv auf die Zappeleien meines Großen. Seine Tischmanieren lassen aber gleichzeitig sehr zu wünschen übrig.

Beispiel 4: Mit einem nervösen Tick macht er uns verrückt. Ständig leckt er sich die Lippen und schmatzt dabei. Das geht einem so auf die Nerven!

Seit diesem Schlaganfall baut er massiv ab und ich habe das Gefühl, es geht immer schneller.

Socki

Österreich Teil 1

Seit seinem Schlaganfall vor zwei Jahren darf mein Schwiegervater keine langen Autofahrten mehr machen. Jedenfalls nicht, wenn er hinterm Steuer sitzt. Daher sind wir dieses Jahr mal wieder nach Österreich mit ihnen gefahren.

Höllentripp wäre übertrieben aber Urlaub ist anders. Aus logistischen Gründen müssen wir mit zwei Autos fahren.

Auf der Hinreise ging es schon los. Am Audi wurden kurz vorher die Winterreifen aufgezogen und mitten auf der Autobahn ging ein Lämpchen an. Der Gatte wird bei sowas sofort fickrig. Er muß wissen, was das für eine Anzeige ist. Mein Schwiegervater konnte ihm leider nicht helfen weil er sein eigenes Auto nicht begreift und sich in der Bedienungsanleitung auch nicht zurecht findet. Es hatte irgendwas mit dem Reifendruck zu tun. Soviel war sicher. Der Gatte fuhr auf die Raststätte Gruibingen und überprüfte die Reifen. Von dort aus rief er mich an, hatte aber, da ich ja unseren Zafira steuerte, meine Schwiegermutter am Telefon. Sie konnte auch nicht helfen, da sie seit dreißig Jahren kein Auto mehr fährt und sich schon garnicht mit diesem Hightech-Geschoss auskennt. Da gibts für alles ein Lichtchen und ein Knöpfchen. Wir verabredeten uns beim ausgemachten Halt an der Raststätte Illertal.

Ich hatte grade mal Zeit aufs Klo zu gehen, als sie auch schon angeflogen kamen. Nachdem der Gatte mir geschildert hatte, was da leuchtet war mir klar, das es die selbe Anzeige wie beim letzten Mal war, die nach dem Reifenwechsel erschienen ist. Ein bißchen blättern in der BDA und ein Knopfdruck und das Thema war erledigt.

Illertal liegt nicht mal hundert Kilometer vor unserem Ziel, trotzdem konnte ich garnicht so schnell gucken, wie mein Schwiegervater an die Essenstheke ging und sich Schnitzel mit Spätzle holte als hätte er seit Tagen nichts zu Essen bekommen. Gegessen hat er das Schnitzel dann aber doch nur halb. Den Rest hat die SchwieMu eingepackt. Für solche Fälle hat Frau immer Tütchen dabei....

Wir schüttelten alle nur noch den Kopf und ich hatte Mühe meine Kinder davon abzuhalten sich auch Essen zu bestellen. Es war ein Kampf, dem man hätte aus dem Wege gehen können, wenn der SchwieVa nicht einfach abgehauen wäre.

Die Rückreise verlief ähnlich. 70 km vor zu Hause mußte wir in Aichen anhalten und Kaffee trinken. Die SchwieMu meckerte über den ungenießbaren Kaffee und ich wollte den Kindern nix zu Essen kaufen. Zwei Stunden vorher hatten wir ausgiebig gefrühstückt. Das hätte locker bis zu Hause gehalten. Der Gatte allerdings kam etwas später in den Laden während ich mir einen Kaffee holte. Prompt jammerte der Große ihm in die Tasche, wie hungrig er sei und der Gatte ließ sich breitschlagen Spätzle mit Würschtle zu holen. Natürlich gabs streit unter den Kindern und ich war sauer!

Das nächste Mal werde ich auf biegen und brechen durchfahren. Ich hasse Raststätten! Da gehe ich nur hin um zu pinkeln. Das höchste der Gefühle ist eine Tasse Kaffee aber mehr nicht. Wieso man dort essen muß, wenn man maximal 250 km fahren muß, ist mir ein Rätsel.

Die Toiletten an beiden Raststätten sind in Ordnung. Da kann ich garnicht meckern aber essen mag ich dort trotzdem nicht. Schon garnicht, wenn mich abends ein Drei-Gänge-Menü erwartet oder ich kurz vorher ausgiebig gefrühstückt habe.

Socki

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