Bei der Räumaktion dieses Zimmers sind natürlich doch ein paar Sachen angefallen, die ich mir unter den Nagel gerissen habe.
Im Schrank befand sich ein uralter Espressokocher. Bestehend aus einer verchromten Kanne mit Blech oder Alueinsatz und Deckelchen sowie einem Aufsatz zum Verriegeln. Sieht abenteuerlich aus das Ding. Bei Glegenheit werde ich es fotografieren und versteigern. Vielleicht findet sich ja jemand, der auf den 60er-Jahre-Mist abfährt.
Desweiteren fand sich ein altes, bleischweres Bügeleisen auch aus den 50er oder 60er Jahren.
Die Kaffeedosen und Teedosen, die ebenfalls den Schrank bevölkerten, sind schon gespült und mit meinen zuletzt erworbenen und geschenkten Teepäckchen befüllt. Teelichter waren auch drin und die obligatorischen Streichholzpäckchen. Und ein paar Notizblöcke, die auch noch brauchbar sind sowie eine schöne, verschnörkelte Schere.
Alles andere flog raus.
Hinter mir stapelt sich mittlerweile eine dicke Kiste voller Sachen, die ich versteigern sollte. Nach und nach muß ich die jetzt mal erfassen, fotografieren und einstellen. Sonst steigt mir der Gatte aufs Dach. Ständig schleppe ich alte Sachen an aber ich komm nicht dazu mich drum zu kümmern.
Hört man hinten auf, kann man vorne wieder anfangen.
Gestern waren wir im zweiten Haus meiner Schwiegereltern. Im UG sind zwei Zimmer, die früher mal dazu gedacht waren, daß mein Schwiegervater sich dort eine Malerwerkstatt einrichtet. Dazu kam es allerdings nie. Im vorderen Raum hatte er sich ein Ausweichquartier eingerichtet und der hintere Raum wurde als Abstellraum benutzt. Dort standen ein altes Sofa, ein Schränkchen und ein Wohnzimmerschrank. Diese Zimmer haben wir gestern leer geräumt.
Seit Jahrzehnten ist dieses Zimmer nicht benutzt worden. In den Schränken war nur altes Zeug, von dem kaum was zu gebrauchen war. Den Schnaps im Barfach entsorgte ich übers Klo. Da tanzen die Ratten Samba in der Kanalisation! Es stank bestialisch. Ich fühlte mich an frühere Zeiten erinnert. Der Schnaps stand mit Sicherheit die letzten 30 Jahre dort und war selbstgebrannt. Mein Vater hätte sich alle zehn Finger danach gelegt, mich hat es eher angewiedert.
Als erstes trugen wir die Polster des Sofas raus in die Garage. Das Sofagestell war Massivholz und mußte mit der Stichsäge zersägt werden, damit wir es bequem rausschaffen konnten. Dann war der Schrank dran. Echte deutsche Wertarbeit der 50er-60er Jahre. Massivholz erster Güte. Die Rückwand - heutzutage eine dünne Hartfaserplatte - bestand aus einer 5 mm dicken Spanplatte, die fest mit dem Schrankkorpus verschraub war. Die Schrauben ließen sich kaum rausdrehen und so durfte ich das machen, was ich immer schon mal machen wollte.
Ich stellte mich vor den offenen Schrank und trat mit wucht gegen die Rückenwand. Das hielt sie dann doch nicht aus und gab nach. Als wir die Rückwände draußen hatten, konnten man auch die Seiten abschrauben. Gebaut für die Ewigkeit. Sowas kriegste heute nicht mehr.
Deckel und Boden haben wir am Stück in die Garage getragen. Nächsten Samstag müssen wir nochmal raus und beides mit der Handkreissäge durchschneiden, sonst nimmt der Sperrmüll das nicht mit.
Das kleine Schränkchen war vollgestopft mit Geschirr und Besteck. Außerdem fand ich mehrere Packungen Henk-O-Mat oder so, was wohl prähistorisches Waschpulver ist. Auch Pril als Pulver war dabei und Vim und IMI. Kaffeesahne in der Tube und Senf in der Tube holte ich auch noch aus einer Ecke.
Im Vorderen Zimmer haben wir auch noch einen Schrank zerlegt, daß hat der Gatte aber fast alleine gemacht während ich in dem Nest etwas zum Kaffee aufgetrieben habe.
Kaffee getrunken haben wir in der oberen Wohnung, die z. Z. leer steht. Dort muß auch noch einiges renoviert werden um sie wieder vermieten zu können. Meine Schwiegereltern hatten das eigentlich nicht vor und wollten sie als eine Art Ausweichquartier nutzen, wenns hier mal wieder zu bunt wird. Aber nach dem Schlaganfall meines Schwiegervateres hat meine Schwiegermutter sich das dann doch anders überlegt. Wahrscheinlich auch im Hinblick darauf, daß jeder Euro gebraucht wird, sollte mein Schwiegervater irgendwann Pflegebedürftig werden. Dann wäre das verschenktes Geld. Außerdem können die Renovierungskosten sonst nicht mehr beim Finanzamt abgesetzt werden.
Ich bin Spinnenphobiker. Normalerweise sind in solchen Räumen dicke Kellerspinnen aber in einem Raum, dessen Fenster und Tür stets verschlossen ist gibts nicht mal Fliegen. Also hatten die auch nix zu fressen. Kellerspinnen fand ich keine nur zwei halb verhungerte Weberknechte, die die Decken und Wände mit ihren Gespinsten überzogen hatten. Wenns anders gewesen wäre, hätte der Gatten höchstwahrscheinlich alles alleine machen können, weil ich kreischend rausgerannt wäre.
Heute nun haben wir dem Kleinen sein Babybett abgeschlagen und auf den Speicher verfrachtet. Der wird nachher schön schlucken, wenn er seinen Mittagsschlaf machen soll und er nicht mehr Bäumchen wechsel dich spielen kann.
Heute hab ich im Fernsehn einen Bericht über ein Ehepaar gesehen, daß seit 38 Jahren einen Flußaal in der Badewanne hält. Eigentlich wollten sie ihn damals aufessen aber die Kinder haben gemeutert, also blieb er in der Badewanne.
Nun frage ich mich folgendes:
Was ist besser: 38 Jahre in einer weißen Badewanne dahinzuvegitieren oder auf dem Teller als Weihnachtsessen zu landen?
Wieso meutert der Tierschutzsbund da nicht?
Was würde das Ehepaar dazu sagen, wenn man es, statt es aufzuessen, 38 Jahre lang in einem weißen Raum einsperren würde. Einzeln versteht sich.
Wieso sind die Leute stolz darauf ein Wildtier so schäbig zu behandeln?
Tierlieb wären sie gewesen, wenn sie ihr Weihnachtsessen wieder im Fluß ausgesetzt hätten. Alles andere ist Tierquälerei!
Stuttgarter Vögel sind blöd!
Auf meinem Balkon thront ein kleines Vogelhäuschen mit Sonnenblumenkernen drin, ein Meisenknödel hängt in der Tannenbegrünung meiner Balkonkästen, ein Säckchen mit Erdnüssen hängt am Blumenkasten. Selbst an der Dachrinne hab ich so ein Dings für die Viehcher aufgehängt.
Aber glaubt ihr ein einziger blöder Vogel läßt sich darauf nieder und frißt sich das Gefieder voll? Ich hab sogar auf das Balkongeländer Sonnenblumenkerne gestreut! Nix! Niente! Nothing! Was soll ich denn noch machen? Ein Schild schreiben "Hier gibts was zu fressen!"?
Letztes Jahr hatte ich auch über Monate im Blumenkasten einen Martinslaternenstock mit einem Meisenknödel dran stecken. Nichts.
Erst im Frühjahr hat so ein Piepmatz das Päckchen mit den restlichen Meisenknödel, daß achtlos auf dem Balkon liegen blieb, entdeckt und sich drüber her gemacht.
Ich verstehs nicht. Kann mir jemand helfen? Ich möchte ja, daß die Vögel was zu fressen haben aber ich kann es ihnen schlecht hinterher tragen. Mir fehlen die Flügel.
Da hilft auch Red Bull nicht....
Dieses Jahr ist das Einkaufen an den Feiertagen der totale Horror. Durch die Wochenende zwischendrin knubbelt sich alles in den Läden.
Der Gatte mußte heute bis zur Fleischtheke anstehen, so lange war die Schlange an der Kasse. In dieser Zeit habe ich dann das Mittagessen für die Schwiegereltern und unser Mitternachtssnack besorgt.
Wenn die Kinder heute Abend im Bett sind, gönnen wir uns eine Sushi-Platte. Da freu ich mich schon drauf.
Der Kleine hat heute eine Primiere. Er darf das erste Mal im großen Bett schlafen. Vorsorglich haben wir die Absturzsicherung angebaut, damit er nicht unbeabsichtigt aus dem Bett kugelt. Bin mal gespannt, wie er sich macht. Wenn das mittags klappt, kommt er auch nachts ins Etagenbett. Dann darf der Große oben schlafen und der Kleine unten. Somit kann das Kinderbett raus und es hat wieder mehr Platz im Kinderzimmer. Wenn ich dann noch die Wickelkommode mit einem Schreibtisch vertauschen kann, ist das Zimmer auch nicht mehr so vollgepackt.
So, nun wünsch ich Euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr und mögen alle Eure Wünsche in Erfüllung gehen.
Keine Ahnung, was den Gatten geritten hat aber er versucht sich grade einen Vollbart wachsen zu lassen.
Er stoppelt so, daß ich ihm Gestern Abend einen Korb gegeben habe, mit der Begründung, daß ich keinen Schrubber knutsche.
Bin mal gespannt, wie lange er das durchhält.
Er war beleidigt, als ich ihm anbot, doch mal zur Probe eine Wurzelbürste zu küssen.
Bart hin, Bart her aber die Wachstumsphase ist nicht schön. Bei manchen Männern sieht ja so ein Dreitagebart cool aus aber den Gatte macht er alt. Vielleicht kriegt er, wenn der Bart tatsächlich wächst, den Baldesarini-Tutsch.
Sollte er den Bart nicht wieder abrasieren, muß ich mich wohl in Zukunt "bürsten" lassen. Als kostenloses Peeling......
Während der letzten Tage habe ich hier einiges erledigt.
Gestern, beispielsweise, habe ich mir eine Tasche genäht. Den Stoff hatte ich seit letztem Frühjahr hier liegen. Außerdem habe ich meinen BH geflickt, der auch schon seit mindestens einem halben Jahr im Eck lag, weil zwei Plastikteile gebrochen waren.
Also dachte ich mir heute, putzte geschwind die Wohnung und dann schmeißte Dich in die Wanne. Allerdings war das ein schwäbisches geschwind. Und wer die schwäbische Sprache kennt, weiß, daß es kaum eine dehnbare Zeitbeschreibung als geschwind gibt.
Der Gatte kam nämlich heute auf die gloreiche Idee etwas in unserer "Theke" zu suchen. Dabei stellte er fest, daß sich im Eck wieder Schimmel gebildet hat. Die Theke ist eigentlich nichts anderes als eine an die Wand geschraubte Arbeitsplatze, die auf zwei Stützen steht , außenrum mit Holzplatten verkleidet wurde und innen zwei Regalböden bekommen hat.
In der Theke stehen meine gesammelten Kochbücher, Altpapapier, Altglas, meine Kerzenvorräte und Küchengeräte. Alles mußte raus. Der Gatte hat dann die Regalböden mit meiner Hilfe abgebaut, den Schimmel entfernt und die Wand trockengelegt. Während der Schimmelentferner wirkte und der Ventilator die Wand trocken pustete, lag ich in der Wanne.
Jetzt muß der ganze Mist wieder eingeräumt werden und geputzt ist die Küche immer noch nicht. Das werde ich wohl morgen machen.
Auf lange Sicht fliegt die Theke raus. An deren Stelle kommt ein Küchenelement, daß nicht an die Wand montiert wird, damit man es bei Bedarf auch mal wegschieben kann. Das kalte Eck bekommt eine Verkleidung aus Dämmplatten um eine erneute Schimmelbildung zu verhindern. Wieso dieses Eck immer wieder feucht wird, kann nur vermutet werden. Wahrscheinlich ist es der kälteste Punkt in der Küche, da es die Wandaußenseite ist. Hier sammelt sich das Kondenzwasser und der Schimmel hat eine perfekte Grundlage. Den zu entfernen und uns auch auf längere Zeit vom Halse zu halten, bedarf immer der chemischen Keule. Die Küche stinkt wie ein Schwimmbad aber der Schimmel ist erst mal gebannt. Bis zum nächsten Jahr aber bis dahin möchte ich das Eck renoviert haben. Zumal der Gatte beim entschimmeln die Tapete mit entfernt hat.
Und da wir grade dabei sind, wird sicher auch der neue Fußboden fällig, da sich der PVC in der Nähe der Theke auch verdächtig wölbt. Unter dem PVC ist aber gottseidank kein Holz sonder Steinboden. Da bleiben uns wenigstens die schlimmste Überraschungen erspart.
Die Kinder sind müde und gackig. Sie krabbeln auf dem Sofa rum, der Kleine fällt runter und heult. Der Große klettert weiter auf dem Sofa rum.
"Es reicht jetzt!" sagt der Gatte milde.
Die Kinder hüpfen weiter.
"Es reiheischt!" meinte Gatte nicht mehr ganz so milde.
Die Kinder hüpfen weiter.
"Schluß jetzt!" nölt der Gatte.
Nichts passiert.
"Geht in euer Kinderzimmer!"
Nichts passiert. Die Kinder hüpfen weiter.
"Ins Kinderzimmer!"
"Nein!" mault der Große und hüpft weiter.
Das ganze Drama höre ich aus dem Arbeitszimmer. Genervt gehe ich ins Wohnzimmer und scheiße meine Brut zusammen. Der Große spritzt ins Kinderzimmer und der Lütte will weiter auf dem Sofa rumkrabbeln. Kurzerhand nehm ich ihn am Schlafittchen und befördere ihn unter Protest ins Kinderzimmer.
Jetzt ist Ruhe. Sie sitzen im Kinderzimmer und spielen friedlich.